Beim Bocki hatte ich ein Auto mit ganz guter Substanz, der nach der Aussage vom Vorbesitzer viel selbst gewartet wurde. Beim genauen hinsehen vom Zahnriemen ist mir dann erst aufgefallen, dass da was nicht stimmt und lieber mal genauer hingeschaut werden sollte: Die Riemenspannung war je nach Stellung der Riemenscheiben falsch. Riemenset und Wasserpumpe bestellt, ein Kurbelwellengegenhalter und endlich mal eine Motorbrücke – wollte ich schon immer mal. Der Tausch ist super gut in folgendem Link beschrieben: https://www.blacklibrary.de/vw/UmbauanleitungZAH_V1.1.pdf

Ich habe dann erst bei der letzten Spannrolle den Defekt gefunden: der Exzenterspanner der Spannrolle vom oberen Koppelriemen ist lose geworden und das Halteblech eben jenes Spanners reibte den oberen Riemen ab. Auf folgendem Bild der alte und der neue Riemen:

Nach dem alles getauscht war, habe ich sehr viel länger als angegeben überprüft, ob sich eine Spannrolle verstellt. Dem war dann nicht so, also alles wieder zurück gebaut und gestartet: geht nicht. Batterie alle. Das war ein Schreck. Nachdem die Batterie wieder voll war, konnte ich erfolgreich testen. Geiles Gefühl! Dann habe ich noch die Verkabelung vom Radio berichtigt, dass das auch richtig ausgeht wenn man den Schlüssel zieht und mir nicht nochmal die Batterie leersaugt.


Erst nach ein paar mal fahren ist aufgefallen, dass die Kupplung sporadisch und dann gleich mehrmals hintereinander durchrutscht. Mal bei hoher Last, mal beim Anfahren und manchmal erst beim Gangwechsel in den 5ten. Die wäre noch eine Weile gegangen, aber eine neue Kupplung bekommt man für den Golf schon ab 53€. Ich hab mich für ein Modell um die 67€ entschieden und die Motorbrücke hatte ich ja schon, dann braucht man nur echt viel Zeit und einen Plan. Ein paar How-To-Videos später, habe ich einfach mal angefangen. Das hat auch alles ganz gut geklappt, aber das erste mal dauert ja immer länger. Vor allem das rein- und rausfädeln des Getriebes über einen Spanngurt an der Motorbrücke ohne etwas abzureißen ist zeitraubend. Alleine ist man eine Stunde im Wechsel über und unter dem Auto beschäftigt. Immer ein paar Millimeter weiter. Ein weiteres paar Hände würde diese Zeit mindestens vierteln.

Zwischendurch wurde beim Kupplung zentrieren improvisiert: die Kupplung wird über eine mittige Platte ausgerückt, weshalb ein Zentrierdorn hier nicht möglich ist. Anstelle dessen kann man sich eine Glocke kaufen, die die Reibscheibe am Schwungrad ausrichtet. Oder aber man benutzt was, das ähnlich genau ist: ein paar 10er Holzdübel, die die Reibscheibe zentriert halten.

An sich hatte auch alles ganz gut geklappt, bis zum Ende hin die Angabe der Drehmomente für die Antriebswelle am Getriebe falsch (von mir abgelesen) waren. Beim 6-Gang Getriebe bekommen die Schrauben 70Nm, beim 5-Gang Getriebe lediglich 40Nm. 2 Schrauben sind mir Kaputt gegangen, bis ich auf den Fehler gestoßen bin. Ich bin dann auch erstmal so 200km gefahren, bis mein bestelltes Helicoil-Set ankam. Das habe ich dann gar nicht gebraucht, weil die Schrauben so günstig abgebrochen sind, dass ich die Reste sogar noch per Hand ausdrehen konnte. Dann einfach neue Schrauben rein. Die Gewinde am Getriebeflansch waren noch in Ordnung.

Ende gut – alles Gut. Dann mal noch fix 1,5 Stunden aufräumen…

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