Meine Schwiegermutter geht gerne und auch im Winter in ihrem Auto campen. Dass das kalt ist, hat Sie bisher nicht abgehalten. Durch einen schönen Beitrag bin ich auf die Idee gekommen, so eine Standheizung für Sie zu bauen. Recht viel Zeit für Planung sind meinerseits verschwendet worden, da am Ende die Aufteilung der Komponenten in der Kiste ziemlich gleich von der im verlinkten Beitrag geworden ist. Einiges habe ich aber anders gemacht bzw. verbessert. Vorweg noch mal der Hinweis: das ist ein von mit privat umgesetztes Projekt. Wenn ihr das nachmachen wollt, tut ihr das auf eigene Verantwortung.

Vorweg: Der erste Testlauf – Der Auspuff wurde aus dem Fenster raus verlängert

BOM

Hier die von mir verwendeten Komponenten:

KomponentePreis
Heizung120
Rabatt-40
CO Melder 17
Hitzeschutzband15
Tankentnehmer12
Alukiste50
Batterie25
Batteriewächter20
Kabel7
Tank15
Warmluftschlauch42
Summe283

Die Kiste habe ich nicht verlinkt, da es ein B-Ware Artikel war. Der Rabatt kam zustande, weil ich bei der Bestellung 2 wesentliche Teile bemängeln musste: der Auspuff war undicht und die Dosierpumpe verrostet. Den Auspuff habe ich aber ohnehin kürzen müssen und die Dosierpumpe tut auch verrostet noch gut ihren Dienst. Damit waren die 40€ „geschenkt“.

Der Rest (Schrauben, Alu-Reste, Werkzeug, etc.) war schon vorhanden. Die Einbauanleitung im oben verlinkten Beitrag kann man getrost befolgen, bei mir sah es sehr ähnlich aus. Hier noch ein paar Tips:

Der Auspuff

Das Aufdröseln des gekürzten Auspuffs habe ich folgendermaßen gemacht: nach dem kürzen das Wellrohr so weit es geht mit der Zange über eine Länge von 3cm rund formen. Danach mit Hammer über einem Rundstahl weiter rund dengeln. Setzt das Rohr auf den Schalldämpfer und dreht es um die Schalldämpfer-Öffnung. So kann man den Durchmesser weiter und gleichmäßiger annähern. Um den Auspuff über den Schalldämpfer zu stülpen, kommt man aber um das einschneiden nicht drum rum. Ich habe dann aber nicht Alufolie zum Abdichten genommen, sondern ein Stück vom geraden Teil des Auspuffs und habe das vor dem Festziehen der Schelle günstig positioniert.

Nach dem Umwickeln mit Hitzeschutzband habe ich zusätzlich noch selbstklebende Aluminiumfolie verwendet. Die schützt die Haut vor Berührung des Hitzeschutzbands und hält eventuelle Abgase innen.

Frischluftansaugung und Warmluftausgang

Hierfür habe ich den mitgelieferten Warmluftauslass verwendet. Dieser ist so gebaut, dass die Frischluftansaugung Wasserdicht geschehen kann. Das sieht man nur auf dem unteren Bild nicht so gut, weil dort noch das Gitter fehlt. Der Warmluftausgang ist der Stutzen der Heizung, der ist nur aus der Kiste „herausgereicht“. Damit dort der Warmluftschlauch besser dran passt, habe ich noch eine Manschette aus Alu-Blech gebaut. Für alle ganz großen Löcher habe ich eine Lochsäge verwendet. Für Löcher bis 30mm Durchmesser hab ich einen Stufenbohrer verwendet.

Batterie und Kabel

Damit die Kiste auch mal einzeln betrieben werden kann, habe ich eine kleine 12Ah AGM Batterie mit eingebaut. Diese sitzt auf einer eigenen Alu-Wanne über dem Auspuff. Bei Volllast-Tests ist die Batterie dort Handwarm geblieben.

Die Batterie würde nicht lange halten, also habe ich für den längeren Betrieb eine Dose eingebaut, mit der man die Kiste an der Autobatterie mit anschließen kann. Der Autobatterie gefallen die kalten Temperaturen aber auch nicht – deshalb habe ich zur Sicherheit einen Batteriewächter eingebaut. Dieser schaltet die Heizung (leider ohne Soft-Abschaltvorgang) aus, wenn die Autobatterie und/oder die interne Batterie einen Spannungsgrenzwert unterschreiten. So sollte das Auto dann noch anspringen.

Fensterdurchführung

Die Warumluftzuführung zum Auto/Fensterdurchführung hatte ich zuerst overengineered. Ich habe dann wie im verlinkten Beitrag ein zugeschnittenes Stück Schaumstoff verwendet. Unten habe ich eine Nut eingelassen, dass das Fenster etwas „zum beißen“ hat. Drum herum habe ich PVC-Folie gezogen. Zuerst genäht und zusätzlich mit dem Lötkolben verschweißt, in der Hoffnung den Schaumstoff so wasserdicht eingepackt zu haben. Im unteren Bild ist dieser Schaumstoff mal Testweise im Fenster eines anderen Autos eingeklemmt. Hinten wird eigentlich noch Platz für den Schlauch gelassen. Der Schaumstoff kann zusammengeklappt in der Kiste verstaut werden.

Ne Kiste warme Luft

Die fertige Kiste mit einigen Feinheiten noch in paar Bildern dokumentiert:

  • Das Display der Heizung ist im Deckel festgeklebt. Starten und Stoppen der Heizung sowie die Heizstufe geschehen entspannt vom Auto aus per Fernbedienung. Das Display braucht man nur für Einstellungszwecke.
  • Der Fensterschaumstoff und das Stromkabel finden noch in der Kiste Platz. Es gibt aufgeräumt keine rumfliegenden Einzelteile – bis auf den CO Warner. Der sollte aber einfach im Auto bleiben, damit man ihn auch nicht vergisst.
  • Der Warmluftschlauch kann an der Heizung festgesteckt bleiben. Einmal um die Kiste gewickelt kann der Schlauch mit einem Expanderseil festgeklemmt werden.
  • Die Kiste kann mit einem kleinen Vorhängeschloss abgeschlossen werden.

Die Kiste ist gebaut und getestet, die sprichwörtliche Feuertaufe steht aber noch aus. Sobald erfolgt, kommt hier ein Update…

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