Konstruktion

Mit dem neuen Aufstelldach hat es sich für uns nun gelohnt, dass man eine Kleine Küchenzeile in den Bus baut. Trotzdem haben uns da einige Sachen bei der Umsetzung eingeschränkt, wofür wir auch Lösungen gefunden haben – So wie auch die ganzen Vorreiter, die schon ihren T4 mit einer Multifornia-Küchenzeile ihr Multivan zum California aufgerüstet haben.

  • die 3er Multivan Sitzbank verhindert ganzseitige Nutzung der Fahrzeugwand-> Es bleibt nur der Platz hinter dem Fahrersitz à la Multifornia
  • Bestmögliche Platzausnutzen im Campingmodus mit vorgefahrenem Fahrersitz -> Verschiebbare Küchenzeile, wie der super durchdachte My-T-Block
  • Wir wollen nur einen Kocher und dann noch bestenfalls unseren Spirituskocher behalten -> der ist sehr groß und dafür müssen wir entsprechend Platz einplanen
  • Kein Strom in der Küchenzeile für uns nötig -> Akku Pumpe für die Wasserversorgung
  • Recycling/Upcycling gewünscht! -> Die Aluprofile vom nicht mehr benötigten Roofrack haben fast perfekt gereicht um das Gerüst zu bauen – es sind nur einige wenige cm übrig geblieben

Viele Stunden im CAD, messen im Bus und Teile-Suche im Internet sind zu einer, für uns, perfekt durchdachten Idee einer Küchenzeile geworden.

Die Umsetzung hat dann Monate gedauert, auch weil die Holzbeschaffung Hand in Hand mit dem weiteren Ausbau im Heck ging. Viel Zeit ist in Details und Prototypen wie der Hub-Mechanik des Kochers oder der Griffmulde der Schublade geflossen. Kurz vor Schluss wurden dann doch noch die untere, große Schublade und der mittlere Auszug getauscht. Der Grund: ursprünglich stand auf dem Auszug in der Mitte die Campingtoilette, was aber leider eine extrem unangenehme Sitzhöhe zur Folge hatte – und man saß da ganz schön auf Präsentierteller. Die Toilette steht jetzt auf dem Boden, da ist jetzt auch kein Auszug nötig. Wegen unterschiedlicher Einbaubreiten von Auszug und Schublade, sieht jetzt die Schublade etwas kleiner aus, als es sie müsste.

Schiebesystem

Die Verschiebung von Kocherteil und der großen Kiste funktioniert über 3D gedruckte Nut-Verbinder aus PETG. Die haben genau so viel Spiel, dass ein halbwegs leichtes verschieben und gleichzeitig eine sehr hohe Belastung möglich sind. Man spart gegenüber Schwerlastauszügen sehr viel Geld und Platz. Bei der Fahrt bewegt sich nix und es hält auch testweise meine 90kg darauf aus.

Damit unser großer Spiritus-Kocher Platz findet, ist eine relativ große Kiste dafür vorgesehen. Um den Raum um die B-Säule optimal zu nutzen, ist dieser Kocher-Schieber auch separat zum Rest verschiebbar.

Kocherkiste

Ein Thema, das mich bim Bau lange beschäftigt hat, war die Hub-Mechanik vom Kocher. Der soll in seiner Kiste bleiben und bei Bedarf nach oben gefahren oder auch rausgehoben werden können. Zum einen muss man ihn bedienen können (und die Stufenregelung ist vorn am Kocher) – zum rausheben und draußen kochen ist es bspw. auch sehr praktisch.

Tisch

Damit man auch mal drin essen kann, braucht es unbedingt einen Tisch. Ein Boschprofil als Tischschiene zu nutzen habe ich mir von My-T-Block abgeschaut. Das Einhänge-Teil, mit dem man den Tisch in dem Profil einhängt, habe ich dann designed, ein paar Prototypen gedruckt / gefräst, und schließlich 2 fertige Teile gefräst. Mit 4 Stk 4,5 x 100mm Spaxschrauben und zusätzlich mit metrischen Schrauben einen Winkeln zur Kipp-Stabilisierung befestigt, hält der Tisch super viel aus (zum Test mal draufgesetzt habe ich mich hier aber nicht).

Bildergalerie zum Bau

Der Test

Der erste kleine Ausflug war schon ein riesen Erfolg. Wir hatten strahlenden Sonnenschein, aber so ein Wind, dass wir fast die ganze Zeit lieber drinnen verbracht haben. Das sonst übliche Chaos, bei dem wir Sachen hin und her schieben, weil nirgends ein fester Platz dafür ist, ist zumindest in der Ecke ausgeblieben.

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