Markisenschiene

Mit dem Einbau vom Aufstelldach ist auch die „Regenrinne“ vom Dach weggefallen bzw. vom Aufstelldach verdeckt. Damit der Regen nicht direkt in die Türen läuft und man auch ein paar Extras mit den Schienen benutzen kann, muss eine Extra Regenrinne her. Es gibt für nachträglich eingebaute Aufstelldächer die Multi-Rail und die Top-Rail und beide sind schweineteuer (je Seite zw. 190€ und 270€ ohne Montage). Also habe ich lange gesucht und noch die Möglichkeit einer Original-VW Markisenschiene gefunden. Es gibt wohl sehr viel Ausschuss bei den Schienen, weil die Eloxalschicht (also das schwarze) nicht gut gemacht ist. Damit verfärbt sich die Schiene nach ein paar Wochen oder Monaten. Das wird bei Neu- bzw. sehr jungen Wagen reklamiert und die Schienen bei VW ausgetauscht. Bei Kleinanzeigen habe ich ausgebaute, also gebrauchte und verfärbte, für insg. 150€ inkl. der Endkappen gefunden. Eigentlich wird die nur angeklebt, was die Benutzung auf ca. 20kg Belastung beschränkt. Damit ich auch ähnliche Belastungen wie bei den Zubehörteilen erreichen kann (50kg) und weil es bei der Montage hilfreich ist, habe ich zusätzlich geschraubt. Dafür habe ich mich an die Anleitung von der Multi-Rail gehalten. Die Schrauben kosten ca. 5€, der SIKA 554 Kleber 15€ und ein 3M Doppelseitiges Klebeband 10€. Wenn man die Schiene nur kleben will, braucht man ein echt guten Plan zum anpressen beim Kleben.

Zuerst muss der alte Kleber und das Klebeband von den Schienen entfernt werden. Dafür hatte sich eine Drahtbürste sehr gut geeignet. Kratzer auf der Schieneninnenseite sind beim Kleben später ja sogar vorteilhaft.

Danach die Löcher in die Schienennut gebohrt und gesenkt:

Da sieht man auch schön was mit der fehlerhaften Eloxalschicht gemeint ist. Eine Schiene ist schön schwarz, die andere hat sich violett verfärbt. Vor der Montage dann einmal kräftig mit Alkohol putzen, dass der Kleber gut hält.

Das Ausrichten mit Magneten und Klebeband zum Fixieren geht ganz gut auch allein. Dann exakt anzeichnen wo die Schiene verläuft und wo die Löcher für die Schrauben gebohrt werden müssen. Der Lack auf der Klebestelle sollte angeschliffen und geprimert werden. Das primern ist beim SIKA 554 nicht nötig, schadet aber auch nicht. Dann wieder alles gut säubern.

Wenn es jemand nachmachen will, kann ich bei der vorderen Endkappe einen sehr viel höheren Anpressdruck empfehlen. Das SIKA ist stärker aufgequollen, als mehrere lagen Tape halten konnten. Am besten wäre hier ein starker Saugnapf auf der Windschutzscheibe, der als Basis für einen Spannhebel genutzt wird. Die Schienen halten bei mir auf jeden Fall sehr gut.

Markise

Auf der Suche nach einem Original Fahrrad-Heckträger haben wir sehr günstig ein Kombiangebot mit Original-Markise gefunden. Eigentlich wollten wir keine Markise, aber bei dem Preis musste ich einfach. Für die Kombination Reimo-Dach und California Markisenschiene gibt es leider keinen passenden Adapter zu kaufen. Dann bau ich halt einen… Als Grundidee dienen die Original Markisenhalter vom California. Die haben mind. 2 Nachteile: einmal sind die in der Markisenschienen-Nut mit nur jeweils einem Nutenstein fest und die hintere Halterung ist aus 2 Profilen zusammengenietet, wovon öfters die Nieten abscheren. Das wollte ich auf jeden Fall besser machen. Die zusammengenietete Baugruppe ist in der Art übrigens nötig, da das Dach bzw. die Schiene gewölbt ist und die Markise gerade. Daher habe ich den hinteren Halter auch an diese Wölbung anpassen müssen.

Die Originalen Halter habe ich erstmal im CAD ungefähr nachgezeichnet. Damit ich die dann auch nachbauen kann, habe ich mir erstmal überlegt wie das klappen kann. So eine Alu-Extrusion ist sehr schwer aus Flachmaterial nachzubiegen. Sehr komplexe Richtungsänderungen und dann noch sehr enge Radien. Ich habe mich schließlich für 2 leicht gebogene Flachalus und gefräste Verbindungselemente entschieden. Eine ganze Weile habe ich Prototypen gedruckt, die in Verbindung mit leicht gebogenem Flachalu die Markise in gewünschter Position halten. So kann man weitere Maße nehmen und die Markisen immer näher am Bus ausrichten.

Dann, viele Schritte und sehr viel Zeit dazwischen (habe leider keine Bilder gemacht), hatte ich die gebogenen Stücke und die gefrästen Verbindungsteile. Alles geschraubt. Das hält nicht lange. Zum Glück übt ein guter Freund gerade Alu-Schweißen.

Über die riesen Schweißnähte habe ich nochmal schnell drüber geschliffen. Es sieht nicht gut aus, aber es hält defintiv.

Dann wieder den nächsten Rückschlag: die Gummidichtung vom Dach wird an den Markisenhaltern gequetscht. Das hat dann noch eine ganze Weile zu berichtigen gedauert. Da ich mit der Fräse nicht hin kam, blieb mir nur ewig langes Materialabtragen durch Schleifen…

Dann war die Markise dran und konnte erstmal gründlich gereinigt werden. Den Dreck gabs zu dem günstigen Preis der Markise kostenlos dazu.

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