Heckauszug / Kofferraumbox
Das übliche Multiflexboard war für unsere Zwecke nicht mehr so geeignet. Wir wollten die gleich Auflagefläche, gleichzeitig aber eine maximale Ausnutzung des darunterliegenden Raums. Die Idee: mit Vollauszug-Schwerlastauszügen ein Ausziehbares Brett um auch die hinterste Ecke zu gelangen. Keine neue Idee, aber eine gute.
Das ganze ist erstmal in CAD entstanden damit es ordentlich, leicht und genau geplant werden kann. Fürs Campen sind Kisten mega praktisch. Damit die auch direkt unter einer umgeklappten Rückbank platz finden, muss man auf die leicht niedrigeren Boxen aus dem Lebensmittelbereich zurückgreifen und kann keine Euroboxen nehmen. Stichwort: Fleischerkasten E3 (600 x 400 x 300 mm). Die Rückbank klappt sich in die abgesetzte Stufe rein und bildet mit der obersten Fläche eine Auflagefläche für die Matratze. Auf 2 Vollauszügen finden 5 Kisten Platz. Für Kleinkram gibt es noch 2 große Schubladen. Befestigt wird die Box in Fahrtrichtung Vorn mit jeweils einer Ankerschraube in den 4 Multivan-Schienen.
Die mechanischen Teile wurden günstig im Internet bestellt. Als wir das Sperrholz kaufen wollten, waren alle Holzhändler und Baumärkte (fast) ausverkauft und die Preise auf Rekordhoch. Insgesamt hat alles inklusive knapp 550€ gekostet. Die Box wiegt ohne Kisten geschätzte 40kg und ist zu zweit in ein paar Minuten ein- bzw. ausgebaut. Vom Bauprozess gibt es leider nicht viele Bilder. Wir wollten kein langweiliges Naturfarbenes Teil, also haben wir gebeizt – ist zugegebener Maßen etwas schrill geworden. Es folgt eine kleine beschriftete Bildergalerie.
Was wir mit der Zeit gelernt haben:
- Beim Vollauszug-Kauf lohnt es sich die guten mit der eingebauten Blockierung zu nehmen. Die Blockierung haben wir nachträglich einbauen müssen und die geht eher schlecht bzw. ist fummelig und nervig. – Nagut, mittlerweile habe ich eine „heavy duty“ Version einer Blockierung eingebaut und die funktioniert hervorragend – hat mich aber wieder 1-2h Zeit gekostet.
- Wir haben Stopper eingebaut, die den Auszug in einer Position hält um eine bestimmte Kiste zu be- oder entladen.
- Es reicht eine dünne Anti-Rutsch Matte auf den Auszügen, damit die Kisten auch während der Fahrt an Ort und Stelle bleiben.
- Alles Holz das beim Campen eingesetzt wird, verträgt auch eine zweite oder dritte Schicht Hartwachsöl.
- Baut euch vor Einbau eine Notöffnung für die Kofferraumklappe. Wenn das Schloss spinnt, müsste ihr euch umständlich von vorn nach hinten arbeiten um da unten ranzukommen – nicht zu empfehlen.
- Ich habe die Auflagefläche von 54cm auf 52cm reduziert. Damit passen noch die Kisten und Schubladen gerade so rein, die Unebenheit der Klappbank wird aber auf dieser Höhe besser ausgeglichen.
Vorzelt
Zelt
Wir haben über Markisen nachgedacht, aber haben uns lange davor gescheut, die Investition zu machen. Wir hatten schon ein günstiges Coleman-Zelt, das eigentlich über das Dach gezogen wird und auf der Rückseite am Boden gefestigt wird. Damit wir unser Solardach nicht damit verdecken, wollten wir es an eine Kederschiene montieren. Das schöne am Zelt ist, dass das Packmaß sehr klein ist und der Aufbau in 2 Minuten erledigt ist. Der Abbau dauert knappe 5 Minuten. Zuerst haben wir das Zelt auf dem Boden ausgebreitet und einen geraden Schnitt gemacht, an dem man den Keder anbringen kann. Dieser wurde in mehreren Nähten schließlich angenäht. Wir hatten Bammel, dass die Nähte für den Stoff ungeeignet sind, aber das hat auch bei starkem Wind ohne Probleme gehalten. Aus dem Abschnitt haben wir ein Trapez geschnitten mit dem wir das Vorzelt einseitig bis zum Boden verlängern können – sollte es mal relativ waagerecht regnen. Das Trapezstück ist am Zelt mit Ösen und Durchsteck-Dübeln befestigt und mit Heringen im Boden verankert. Unterwegs haben wir gemerkt, dass der Keder super leicht in der Kederschiene verrutscht. Mit Nadel und Faden haben wir dünne Stricke an beiden Enden des Keders vernäht. Die Stricke könnten dann an bspw. Dachträger oder Seitenspiegel befestigt werden um das verrutschten zu verhindern.
Kederschiene
Es gibt perfekt passende Kederschienen für den VW Bus und die kosten absurd viel. Man kann auch einfache Kederschienen für 12€/2m kaufen. Wir haben 2,60m gebraucht. Die Versandkosten über 2m Länge müssen noch beachtet werden. Da kommt raus, dass es sich eher lohnt 2 kürzere Stücke à 1,3m zusammenzusetzen. Kostenpunkt für die ganze Kederschiene: 21,50€ (mit Versand).
Der Rest des Aufbaus war noch in der Bastelkiste vorhanden. Die kurzen Stücke sind mit einer kleinen Alu-Platte verbunden. An den Stoß-Enden wurde ordentlich entgratet, fast schon rundgefeilt. Der Keder soll beim durchziehen nicht dort hängen bleiben. M3 Senkschrauben sind von unten vollkommen in der Kederschiene versenkt und mit Schraubensicherung gesichert.
Unter der Kederschiene wurde 3mm dickes Gummi mit 2K-Kleber aufgeklebt, um den Lack zu schützen. Die Schrauben zur Montage der Kederschiene müssen noch gegen längere ausgetauscht sein. M6x25 war es meiner Erinnerung nach. Die Schraubenköpfe sind Aerodynamisch als Linsenkopf gewählt. Damit gleichzeitig noch der Dachträger genutzt werden kann, wurde ein Abstandshalter gefertigt, der zwischen Dachträger und Kederschiene geschraubt wird.
Roof-Rack
Wir haben seit jeher Thule Square-Bars im Einsatz. Dort hatten wir das Solarmodul draufgeschraubt und auch schöne Windgeräusche, weshalb wir die immer abgebaut haben wenn wir das Solarmodul nicht brauchten. Perspektivisch wollen wir mal ein Dachzelt haben, wobei dann das Solarmodul quer drauf müsste. Ich bin auf die Idee eines Selbstbau Roof-Rack von Küstenbulli gestoßen. 30er Boschprofile kenne ich gut von der DIY-CNC und wusste, dass das super stabil aber dennoch relativ leicht wird. Ich habe die Maße von dort direkt übernommen, die Querbalken-Struktur aber modifiziert. Außerdem ist eins super für unseren Zweck: wir können vorerst nur den hinteren Teil bauen. Wenn wir mehr Platz brauchen, bspw. wegen einem Dachzelt, können wir den vorderen Teil noch bequem nachbauen und anbringen.
Die Aluprofile habe ich als Zuschnitt von meinem Alu-Händler des Vertrauens bestellt. Die Winkel habe ich selbst hergestellt. Das Solarmodul passt perfekt auf das hintere Rechteck drauf und wir haben davor noch Platz für Wasserkanister und eine Alu-Kiste. Ohne das Roof-Rack zu testen, habe ich gleich angefangen ein Windschild zu bauen. Das ging dank meiner Investitionen in eine elektrische Blechschere und einer Abkantbank wegen der DIY Drehbank schön schnell. Vorne dran ist nicht nur ein einfacher Kantenschutz. Ich habe einen gefunden, der eine EPDM-Dichtung dran hat. Dadurch werden die Erhebungen des Dachs recht gut abgedichtet. Die Zylinderkopf-Schrauben ersetze ich noch durch Linsenkopfschrauben.