Unser erster Fahrradanhänger war ein Burley Solo, der jedoch mindestens 20 Jahre alt war und starke Gebrauchsspuren hatte. Das Zusammenklappen ging nicht mehr. Als wir das einmal brauchten und ich mit viel Überzeugung eben das versuchte, brachen 2 Alu-Rohre und der Burley war Geschichte – bis vor kurzem. Ich habe mit einem Lastenanhänger für den neuen Schotter-Renner geliebäugelt und der neue große Fahrradanhänger war einfach zu groß. Da ist mir der alte kaputte Burley eingefallen und ich habe mich an die Reparatur gewagt. Die Schäden waren schon enorm und ich vermute, dass der Burley von einem der Vorbesitzer eine Zeit lang im Meer geparkt wurde, so viel Salz wie überall zu finden war.
Was ursprünglich beim Auseinanderbauen nicht funktioniert hat, sollte also nun mit etwas mehr Aufwand versucht werden. Die unteren in Längsrichtung laufenden Rohre sind beide an der gleichen, durch Salz angefressene Stelle durchgebrochen. Ohne Zerstörung hat es ja schon beim ersten mal nicht funktioniert, also sollte es nun mit gesteuerter Zerstörung geschehen. Also habe ich die Durchgebrochenen Rohre großzügig zurückgeschnitten und mit einem auf Presspassung gedrehten Buchenholzstück geflickt. 4 Schrauben im 90° Winkel sichern das Holz gegen Torsion und Verrutschen. Später die Stelle noch mit Gaffatape eng umwickelt für ein wenig Korrosionsschutz. Dass das nicht ewig hält, ist mir klar. Mindestens genauso stabil wie andere Rohrabschnitte ist es aber schon.
Die Scherspanner der Räder ließen sich zwar lösen, aber diese waren in ihrer Buchse festgerostet. Mit Ziehen, Hämmern und sehr viel Rostlöser hatte ich damals schon kein Erfolg, also bin ich von der anderen Seite ran gegangen: ich habe das Alu-Rohr durchgesägt, dass die Buchsen beidseitig hält. So konnte ich die Buchsen jeweils von der Innenseite aus dem Alu Rohr und die Scherspanner aus den Buchsen herausklopfen. Für das Durchgesägte Rohr hatte ich glücklicherweise einen passenden Ersatz parat, der dem zöllischen Rohr (ID 16,1mm) ausreichend genug nahe kam (ID 16,0mm). Ich vermute, dass es eigentlich 5/8″, also 15,875 mm sein sollten. Aber auch bei den andern Rohren sind mir starke Toleranzen von bis zu +- 0,25mm der Durchmesser aufgefallen.
Zu guter Letzt sind noch ein paar Plastik-Teile zu ersetzen gewesen. Die waren dank des recht frisch gebauten 3D-Druckers schnell ersetzt.
Eine Probefahrt ohne Last ist bereits erfolgreich gelaufen. Der eigentliche Grund für den Anhänger muss aber noch getestet werden: Mit dem Rad zur Probe fahren und eine Kiste Bier mitbringen! Damit es nicht klappert, soll ein Handtuch oben drauf und damit es nicht verrutscht, kann ein Spanngurt ringsum.